Das Klimaticket und Langenlois

Die österreichweite Netzkarte ist ein Gewinn für die Umwelt, vor allem aber für die Geldbörse. Auch und gerade für Pendler_innen.

Ende Oktober fand eine österreichweite, zur Abwechslung sehr erfreuliche Revolution statt: Die GRÜNE Klimaministerin Leonore Gewessler setzte eine für ganz Österreich gültige Netzkarte für alle „Öffis“ durch, das sogenannte „Klimaticket“.

Was bringt dieses Ticket für Langenlois? Die Beispiels-Rechnung ist ganz einfach:
Eine ÖBB-Monatskarte von Langenlois nach Wien inklusive Wiener Netzkarte (mit U-Bahn, Straßenbahn, Bus) kostete bisher und weiterhin 195,40 Euro.

Bei der Annahme, dass man diese Karte zehn Monate pro Jahr benötigt, sind das € 1.954,- im Jahr.
Das Klimaticket für volle 12 Monate von 25 bis 65 Jahre kostet € 1.095,-.
Das sind € 859,– Ersparnis pro Jahr!

Ganz egal, wie man rechnet: Dieses Ticket bringt Pendlerinnen und Pendlern, auch jenen, die nicht täglich fahren müssen, enorm viel Geld. Wobei der Gewinn ein vielfacher ist: Denn zusätzlich zur Pendel-Fahrt nach und in Wien kann man mit demselben Klimaticket nun auf allen Zügen und Bussen vom Burgenland bis nach Vorarlberg unterwegs sein, ohne eine Fahrkarte lösen bzw. bezahlen zu müssen. Eine Städtereise nach Salzburg oder nach Bregenz, ein Ausflug nach Znaim/Znoimo oder nach St. Pölten (warum nicht?), alles ist inklusive. Für Senior_innen ab 65 und alle unter 25 Jahren kostet das Klimaticket sogar nur € 821,- Euro. Mit Stand Mitte November sind bereits 130.000 Klimatickets verkauft, viel mehr, als ursprünglich erwartet.

Langenlois an der Kamptalbahn

Dieses Klimaticket wird ohne Zweifel auch zusätzlichen Ausflüglerverkehr auf die Bahn bringen. Gerade Langenlois und das gesamte Kamptal könnte davon enorm profitieren, ist die Fahrzeit von und nach Wien doch kaum länger als eine Stunde. Zusätzlich, auch das wurde bereits fixiert, wird in die Kamptalbahn kräftig investiert. Strecke und Stationen sollen modernisiert werden und hoffentlich fahren auch bald einmal neue Triebwägen.

Bahnhof Langenlois

Schön, aber was hat die Langenloiser Gemeindepolitik damit zu tun? Nun, man könnte und müsste den Bahnhof rasch wieder mehr ins öffentliche Blickfeld stellen, ihn sozusagen näher an die Stadt bringen. Eine Info-Tafel am Bahnhof ist nicht genug: Der Weg vom Bahnhof in die Stadt, in maximal 15 Minuten zu machen, sollte durch deutlich sichtbare Wegweiser ausgeschildert werden. Auch im Stadtzentrum müsste der Weg zum Bahnhof deutlich gekennzeichnet werden, sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer_innen.

Auf den Internetseiten und sämtlichen sonstigen Infoschienen der Weinstadt müssten die guten Zugsverbindungen groß und deutlich kommuniziert werden. Es wissen ja selbst viele Bürger_innen gar nicht, dass es Stunden- bzw. sogar Halbstundentakt nach Wien, Krems und St. Pölten gibt!

Auch wenn es vorwiegend die ÖBB betrifft: Der Bahnhof selbst ist in einem beklagenswert unattraktiven Zustand, die Haltestellen Zöbing und Gobelsburg entsprechen längst nicht mehr den Mindestanforderungen. Es muss auch doch Anliegen der Gemeinde sein, zumindest in Langenlois park&ride-Parkplätze nahe dem Bahnhofsgelände anzulegen, Platz dafür gäbe es genug. Vor allem aber, und das betrifft alle drei Haltestellen im Gemeindegebiet, braucht es ganz dringend zeitgemäße, überdachte Fahrradständer. Im Zuge des Verkehrskonzeptes gibt es schon Kontakt zur ÖBB, da werden praktikable Lösungen diskutiert. Wir Langenloiser GRÜNE fordern diese und werden auch nicht locker lassen!

Infos, Fahrpläne, Tickets:
www.oebb.at
www.klimaticket.at
www.vor.at
www.gruene.at/eins für alle