Umwelt- und Klimaschutz

Wo stehen wir derzeit in Langenlois?

Eine faszinierende Weinlandschaft, wunderbare Hausgärten, aber auch Schaugärten, der Loisbach mit einer „grüne Achse“, die sich mitten durchs Stadtzentrum zieht, der Fluss Kamp als Lebensader, an der auch das Langenloiser Gemeindegebiet Anteile hat – das ist nur eine Dimension, weshalb Umwelt- und Klimaschutz in Langenlois von großer Bedeutung ist.

Es ist beim Umweltschutz schon viel geschehen:

  1. Bio-Weinbau
  2. Angebote eines sanften, naturverträglichen Tourismus
  3. Verzicht auf Pestizide in vielen privaten Gärten wie auch öffentlichen Flächen
  4. ein Biomasse-Heizwerk
  5. zahlreiche Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen wie privaten Gebäuden
  6. LED-Straßenbeleuchtung
  7. mehrere Ladestationen für Elektrofahrzeuge
  8. eigener Öko-Schwerpunkt in der ortsansässigen Gartenbaufachschule

bis hin zur Gründung einer privaten Energiegemeinschaft oder den wertvollen Verdiensten des Vereins Arche Noah beim Erhalt bedrohter Kulturpflanzen. Niemand kann behaupten, dass die Wein- und Gartenstadt Langenlois in punkto Umwelt- und Klimaschutz untätig blieb. Ob engagierte Bürger*innen, Lehrpersonal an den örtlichen Schulen, Landwirt*innen, Winzer*innen, so manche Gewerbetreibende oder Gemeindepolitiker*innen – viele haben Anteil, dass beim Umweltschutz in Langenlois etwas weiterging. Dazu zählen auch die GRÜNEN Langenlois, die seit ihrem Eintritt in den Langenloiser Gemeinderat im Jahr 2000 viel zur Bewusstseinsbildung beitragen und die Lokalpolitik aktiv mitgestalten.
Die andere Dimension aber ist: Es gibt beim Umweltschutz auch in Langenlois noch viel zu tun!

Unsere Forderungen lauten daher:

  • Bodenschutz hat Vorrang. Es gilt Wertvolles zu schützen und zu erhalten, notfalls auch gegen Einzelinteressen zu verteidigen! Das sind unsere Grünflächen, Äckerböden, Bach- und Flussufer, die Bäume im Stadtgebiet, unsere Aulandschaft beim Kamp! Stopp deshalb der weiteren, früher oft leichtfertig genehmigten Bodenversiegelung! Setzen wir stattdessen deutliche Akzente, Flächen, wo es nur geht, wieder versickerungsfähig zu machen und zu begrünen! Bei der Gestaltung neuen Wohnraums bzw. neuer Betriebsgebäude hat die Nachnutzung schon bestehender Gebäude Vorrang. Ein wichtiges Signal an die Bevölkerung wäre der Beschluss zur Erarbeitung eines Langenloiser Entsiegelungsplans durch den Gemeinderat! Ein Entsiegelungsplan hilft, alle öffentlichen Flächen zu erheben und zu dokumentieren, die im Sinne des kommunalen Klimaschutzes wieder entsiegelt werden sollten. Das kann dann bei weiteren Nutzungen bzw. Widmungen als Vorgabe der Gemeinde formuliert werden.
  • Nachnutzung leerstehender Wohn- und Betriebsgebäude vorantreiben: Ein wichtiger Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz ist ein gelungenes, zukunftstaugliches Leerstandsmanagement. Noch glauben wir daran, dass auch die Stadt Langenlois dazu in der Lage ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Wir setzen unsere Hoffnung in kooperationsbereite Hauseigentümer*innen genauso wie in das im Jahr 2024 eingerichtete Stadtmarketing (siehe auch www.wirtschaftlangenlois.at) oder in diverse Fördermaßnahmen. Unsere Vision ist klar: Lieber miteinander als gegeneinander – eine Leerstandsabgabe und Zweitwohnsitzabgabe, wie sie in manchen Bundesländern schon eingeführt sind, soll es in Langenlois gar nicht erst brauchen, damit genügend Beiträge zur Leerstandsaktivierung geleistet werden!
  • Erhalten wir die Biodiversität in Weinbergen, Gärten und naturnahen Orten der Erholung, damit auch nachfolgende Generationen noch die Tiere unserer Kindheit kennenlernen!
  • Schaffen wir uns einen ruhigen, begrünten Stadtkern
    1. Den historischen Kornplatz im Herzen der Stadt, derzeit von PKW- und Arbeitsverkehr dominiert, könnten Bürger*innen wie Gäste viel besser genießen, würde er zum begrünten Aufenthalts- und Flanierplatz umgewandelt. Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, gehbeeinträchtigte Personen genauso wie Personen mit Kinderwägen sollten sich dort sicher bewegen können.
    2. Der Holzplatz wiederum könnte einen neuen, bespielbaren Brunnen zur Erfrischung der Menschen vertragen statt des bisherigen barocken Brunnens, dessen Wasser nur mehr die Tauben nützen
    3. Um die Überhitzung im Stadtzentrum zu minimieren, wäre eine Beschattung der Fußwege mittels begrünten Pergolen möglich, wo für Bäume kein Platz ist.
    4. Die fußläufige Erschließung der Stadt ausgehend vom Bahnhof Langenlois in alle Stadtteile sollte möglichst attraktiv gestaltet, beschildert und beworben werden. Denn: Kurze Wege sind nicht nur eine Beitrag für die Umwelt, sie machen Lust auf die Erkundung zu Fuß und per Fahrrad!
  • Ein Entwurf für eine Baumschutzverordnung als zusätzliche freiwillige Verpflichtung und Richtlinie der Stadtgemeinde zu dem schon beschlossenen Klimaschutzleitfaden wurde von den Grünen Langenlois in den Jahren 2023/2024 in Kooperation mit Fachleuten ausgearbeitet und in diversen Sitzungen eingebracht. Es bleibt zu hoffen, dass dieses bewusste politische Signal für verbesserten Baumschutz zumindest im neuen Gemeinderat der Jahre 2025-2030 auch beschlossen wird.
  • Nachhaltigkeit auch als Qualitätsmerkmal bei Veranstaltungen: Trachten wir gemeinsam danach, dass alle Programmreihen im vielfältigen Langenloiser Tourismus- und Kulturleben, z.B. die Operette Langenlois, Kultur in Langenloiser Höfen und Gärten, der Langenloiser Herbst, der Langenloiser Advent den Kriterien eines „green events“ (www.greeneventsaustria.at) entsprechen.
  • Den Loisbach als Naherholungsraum stärken: Nehmen wir den stark verbauten Loisbach nicht als unabänderliche Tatsache hin: Eine fließende architektonische Verbindung zwischen Kornplatz und Loisbach mit Sitzbänken und zusätzlichem Spazierweg direkt am Wasser könnte den Bach an bestimmten Stellen verbreitern. Und würde gleichzeitig das Stadtbild bereichern! Nützen wir den Loisbach daher noch stärker als Naherholungsraum!
  • Ziehen wir die richtigen Lehren aus den Hochwasserereignissen 2002 und 2024: Flüsse gilt es zu renaturieren statt weiter einzwängen! Die letzten Hochwasser zeigten es deutlich: Es fehlen an vielen Stellen ausreichende Versickerungsflächen.
    1. Deshalb ist es unerlässlich, zusätzlich zu Hochwasserschutzbauten und Dämmen den Gewässern wieder mehr Platz zu schaffen, damit auch große und häufige Starkregenereignisse bewältigt werden können.
    2. Wo immer möglich, gehören Uferwiesen ausgeweitet, müssen zusätzliche Versickerungsflächen geschaffen werden und ehemalige „Wasserstuben“ in der Nähe von Feldern und Weingärten wieder aktiviert werden.
    3. Wichtig ist es auch, Uferwälder entlang des Kamps zu erhalten und Neupflanzungen an den Klimawandel anzupassen.