Barrierefreiheit

Verankerung der Barrierefreiheit

Zum Beispiel, wenn ein Unfall passiert ist oder ein Schlaganfall eingetreten ist. Dann hat man plötzlich ganz andere Sorgen als das Bad, das WC, ja die ganze die Wohnung barrierefrei umzubauen. Ganz abgesehen davon, dass es ziemlich schwierig ist, kurzfristig die geeigneten Handwerker zu bekommen.
 
Deshalb ist es bei Neubauten wesentlich klüger, vorher zu planen, damit man im Fall des Falles darauf eingestellt ist. Und dieser Fall kann bei jedem/jeder eintreten. Früher oder später. Spätestens dann, wenn man gebrechlich wird. Oder ein Angehöriger. Denn weder Unfall noch Schlaganfall rufen drei Monate vorher an und sagen: „Bitte bauen sie jetzt das Bad, das WC und die Küche und so weiter um, damit sie sich nachher dort mit einem Rollstuhl bewegen können.“
 
Deshalb unsere Forderung: Die Barrierefreiheit gehört ebenso strikt wie der Brandschutz in der Bauordnung verankert! Notwendigerweise. Logisch. Ohne wenn und aber. Wie die Gurte im Auto, der Feuerlöscher im Haus, der Helm auf dem Motorrad. Keine Diskussionen, keine Ausreden.
 

So viel wie möglich

Klar ist: Man wird nie die ganze Welt barrierefrei gestalten können. Und Barrierefreiheit bedeutet viel mehr als nur bauliche Maßnahmen (Stichwort Sehbehinderung, Hörbehinderung, kognitive Einschränkungen, etc.). Wir sollten deshalb nicht nach dem Motto so wenig wie notwendig, sondern eher nach dem so viel wie möglich handeln. Um möglichst allen Menschen eine selbstbestimmte Teilnahme am Leben an unserer Gesellschaft und Gemeinschaft zu ermöglichen.
 
Dabei braucht niemand das Rad neu finden: Es gibt eine Reihe von Normen (zum Beispiel die ÖNORM B 1600), die eine solide Planungs-Grundlage darstellen. Auch diverse Beratungsstellen (sh. untenstehende Links) geben bereitwillig Auskunft.
 
Das alles ist viel zu teuer? Sagen sie das einmal der Brandschutzbehörde! Oder beim Kauf eines Autos, dass ihnen die Gurte lästig und der Airbag zu teuer wären. Was für die Sicherheit recht ist, muss für die Barrierefreiheit billig sein. Wir geben auch in anderen Bereichen unseres Lebens (Technologie, Mobilität etc.) bereitwillig viel Geld für Bequemlichkeit und Sicherheit aus, um auf der Höhe der Zeit zu sein. Nichts anderes soll auch für die Barrierefreiheit gelten. Außerdem: Wenn man barrierefreie Maßnahmen gleich bei der Planung mitdenkt, kostet es bestenfalls ein paar Prozentpunkte mehr.
 
Unsere Gesellschaft wird immer älter (Stichwort demographischer Wandel) und wir müssen uns endlich dieser Herausforderung stellen. In angemessener Form -umsichtig, aber beherzt. Außerdem: Barrierefreiheit schadet niemanden und nützt auf lange Sicht allen!
 

Barrierefreiheit in Langenlois

In Langenlois gibt es in Sachen Barrierefreiheit noch viel zu tun: Dass das Ursinhaus, erstes Haus am Kornplatz und Anlaufstelle für Gäste unserer Stadt, noch immer über keinen Lift und kein barrierefreies WC verfügt, ist wahrlich kein Renommee. Der Zugang zum Kulturbüro könnte mit einer Rampe und einer anderen Eingangstür ebenfalls verbessert werden. Ein Eurokey-Schließsystem für das öffentliche WC in der Rathaus Passage wäre höchst an der Zeit. Und die Aufbahrungshalle in der Elisabethkirche sollte eigentlich auch für RollstuhlfahrerInnen erreichbar gemacht werden – z.B. mit einem Treppenlift. Die Reihe ließe sich fortsetzen.
 
Wir sind überzeugt, dass der Bürgermeister als Baubehörde erster Instanz viel mehr Gestaltungsspielraum und Einflussmöglichkeit hätte, als er derzeit nutzt. Betrachtet man die Mittel, die in den letzten Jahrzehnten für den Straßenbau ausgegeben wurden, so wären die Mittel für eine zeitgemäße barrierefreie Gestaltung wesentlicher öffentlicher Bereiche mit einem Bruchteil dessen machbar gewesen. Es braucht nur den entsprechenden politischen Willen.
 
Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich an uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!

Hier einige hilfreiche Links:

Handbuch barrierefrei wohnen – Download:
https://sozialministeriumservice.at/Downloads/sms_handbuch_barrierefrei_wohnen.pdf

Sozialministerium:
https://www.sozialministerium.at/Themen/Soziales/Menschen-mit-Behinderungen/Barrierefreiheit.html

Österreichischer Zivilinvalidenverband:
https://www.oeziv.org/access/beratung_zu_baulicher_und_gestalterischer_barrierefreiheit

Beratung Barrierefreiheit:
https://www.access-austria.at/beratung-barrierefreiheit

Bundesbehinderten-Gleichstellungsgesetz:
https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_und_wohnen/bauen/1/Seite.1270300.html

Barrierefrei Planen -Bauen – Wohnen:
https://nullbarriere.de/oenorm_1600.htm

ÖNORM B 1600:
https://www.bauberufe.eu/images/doks/_Oenormb1600.pdf

ÖNORMEN für barrierefreies Bauen: https://www.oesterreich.gv.at/.syndication?pageId=06a83624-ac7e-41a6-bf8d-da379c65486c